Das digitale Klassenzimmer: Auf dem Whiteboard werden die Hausaufgaben geteilt, eine VR-Brille liegt auf dem Pult und alle halten ein Convertible Notebook in der Hand. Nur eine reine Bespaßung der Schülerinnen und Schüler? Ganz und gar nicht! Mit der richtigen Planung und Ausstattung leuchten die Augen der Schülerschaft zwar auf, doch es bleibt nicht nur beim Spaßfaktor. Denn ein gut strukturiertes digitales Klassenzimmer bereitet die Schülerinnen und Schüler optimal auf ihre Zukunft vor. Die Digitalisierung ist bereits Teil unserer Lebensrealität. Warum diese Entwicklung also nicht sinnvoll nutzen und in einen modernen Unterricht integrieren?
Ein digitales Klassenzimmer sieht nicht in jeder Schule gleich aus. Die Frage nach sinnvollen Kombinationen für jede Schulform kann erdrückend wirken. Der technische Fortschritt bei Hard- und Software ermöglicht individuelle Kombinationen je nach Schulform und Bedürfnissen der eigenen Schule. Doch mit den richtigen Hilfestellungen lässt sich dieser Fortschritt zielgerichtet nutzen. Die Ausstattung passt sich so optimal an die Bildungsziele der jeweiligen Schule an und nicht umgekehrt.
Digitale Medien sind ein weiterer Teil im didaktischen Werkzeugkasten. Vorbei ist die Zeit, in der technische Hilfsmittel nur im Informatik-Unterricht genutzt wurden. Welches Tool im jeweiligen Lehrkontext am geeignetsten ist, hängt dabei jedoch vom konkreten Lernziel ab. Deswegen sieht das digitale Klassenzimmer in jeder Schule unterschiedlich aus. Deutliche Unterschiede in der Ausstattung erklärt vor allem die Schulform.
Doch nicht nur abhängig von der Schulform, sondern auch von der geografischen und finanziellen Lage der Schule, den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler und weiteren Faktoren, unterschiedet sich die Ausstattung eines jeden digitalen Klassenzimmers.
Wo beginnen Sie da am besten? Ein guter Anhaltspunkt sind die Medienentwicklungspläne der jeweiligen Länder. Doch auch diese dienen nur als Grundlage. Es gilt, den eigenen Bedarf der Schule zu bestimmen und einen individuellen Umsetzungsplan zu erstellen. Dann erst wird die Ausstattung angeschafft und erfüllt damit einen konkreten Zweck.
Ein paar Gemeinsamkeiten sollte jedoch jedes digitale Klassenzimmer haben. Hard- und Software im digitalen Klassenzimmer sollten:
Ein Breitband-Internetzugang ist Grundvoraussetzung , damit das intelligente Klassenzimmer überhaupt genutzt werden kann.
Lehrende stehen immer im Zentrum der Wissensvermittlung, allerdings mit neuen Kompetenzen und mediendidaktischen Fähigkeiten. Gut programmierte und von Fachpersonal entwickelte Apps beschleunigen den Lernfortschritt. Bestimmte Lernziele werden schneller erreicht und die Motivation kann erhöht werden. Doch die persönliche Ansprache durch die Lehrkräfte und deren Feedback wird durch Apps nicht ersetzt. Denn die guten Lernerfolge durch Apps treten nur ein, wenn diese auch an der richtigen Stelle eingesetzt werden. Hier ist die Kompetenz der Lehrenden gefragt. Mehr zum Thema erfahren Sie im Interview über Medienkompetenz.
Es gilt also, digitale Lernmethoden nicht gegen analoge auszuspielen, sondern diese sinnvoll zu kombinieren. Dafür braucht es zunächst die passende Ausstattung. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie ein digitales Klassenzimmer für die jeweilige Schulform aussehen könnte.
Bildungsziel in der Grundschule ist die Entwicklung von Grundkompetenzen in den klassischen Kulturtechniken Lesen, Schreiben und elementares Rechnen. Aufbauend werden moderne Fähigkeiten vermittelt. Die Nutzung eines Computers entspricht im besten Fall der Lern- und Lebensrealität von Grundschülerinnen und -schülern. Daher eine berechtigte Frage? - Braucht es in der Grundschule wirklich schon einen eigenen Computer? Ein richtiger eigener Computer für Kinder ist auch zu Beginn der Grundschulzeit meist noch nicht nötig. Es sei denn, er wird fürs Homeschooling benötigt. Im Grundschulalter sind eher die sogenannten E-learning Laptops zu empfehlen: mit mehreren Lernprogrammen für das Lesen, Schreiben und Matheübungen.
Die Grundausstattung des digitalen Klassenzimmers umfasst in der Regel ein mobiles, interaktives Whiteboard mit Touchscreen und einen leistungsstarken Computer für Lehrende, der mit dem Whiteboard kompatibel und mit dem Schulserver verbunden ist. Auf dem digitalen Whiteboard werden zum Beispiel tagesaktuelle Tutorials, Nachrichten oder Dokumentationen in den Unterricht eingebunden. Mit eigenen Laptops recherchieren Lehrkräfte schnell ein Thema. Und die Hausaufgaben der Schülerinnen und Schüler können per WLAN auf dem Whiteboard besprochen werden.
Notebooks (mit Touchfunktion) für jede Schülerin und jeden Schüler gehören ebenfalls zur Grundausstattung . Gerne können die sogenannten E-Learning Laptops benutzt werden. Solche sind speziell für Kinder im Grundschulalter konzipiert. Die Bildschirmzeit sollte trotz technologischem Fortschritt nie überschritten werden. Für Sechs- bis Neunjährige beträgt diese maximal eine Stunde täglich. Ab dem zehnten Lebensjahr kann man eine Stunde pro Woche pro Lebensjahr dazu rechnen. Außerdem ist ein augenschonender Bildschirm wichtig.
Ein praktischer Bonus ist die Dokumentenkamera. Diese ermöglicht es Lehrenden, Dokumente zu erfassen und am Whiteboard zu bearbeiten. Der weiteren Ausstattung sind keine Grenzen gesetzt. So sind 3D-Drucker, Mini-Roboter oder kleine selbstgebaute Maschinen eine spannende Bereicherung für den Unterricht, wenn es zu den Bildungszielen der Schule passt.
Neben der Auswahl der Hardware braucht das digitale Klassenzimmer auch Software. Diese muss für die Arbeitsplätze der Schülerinnen und Schüler, aber auch für den internen Gebrauch, wie Planung, Organisation und Verwaltung gewählt werden. Cloud Lösungen sind ebenfalls Teil einer intelligenten Schule, um Dokumente und Anwendungen zentral abzuspeichern und von überall darauf zugreifen zu können.
Für die Sekundarstufe wird das Ausstattungsportfolio einer Schule weiter angepasst und ergänzt. Basis ist die Grundausstattung. Regelmäßige altersgerechte Neueinführungen im Einklang mit dem Lehr- und Medienentwicklungsplan, wie zum Beispiel AR oder VR kommen hinzu. Um sich auch hier nicht zu verlieren, ist eine bedarfsgerechte Planung anhand der Kernkompetenzen des 21. Jahrhunderts Voraussetzung.
Informatische Bildung und Medienbildung werden weiter vertieft. Digitale Unterrichtsmedien sollten daher in allen Fächern eingesetzt werden. Data Literacy, Datenbildung, Datenkompetenz oder Datenethik zählt zu den Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts . Mit neuen Lehrkonzepten und dem kontinuierlichen Einsatz digitaler Tools durch kompetente Lehrkräfte werden diese Fähigkeiten gefördert.
Der richtige Umgang mit Kontoauszügen, Themen rund um IT-Sicherheit, digitale Schulbücher, die Produktion einer Nachrichtensendung mit einem Green Screen oder eine virtuelle Zusammenarbeit mit einer Partnerschule… Ist die Infrastruktur vorhanden, ist alles möglich. Vergessene Hausaufgaben oder schwere Schultaschen sind damit ein Relikt der Vergangenheit.
Tools und Ausstattung sollten stets klassenstufengerecht sein. Die Auswahl ist auch bei dieser Eingrenzung noch groß genug, um für jedes Bildungsziel ein passendes Tool zu finden. Das Angebot in diesem Bereich wächst ständig und es ist leicht, den Überblick zu verlieren. Holen Sie sich in diesem Beitrag Ideen zu digitalen Tools im Unterricht.
Für ein intelligentes Klassenzimmer in der Oberstufe wird die Ausstattung der Sekundarstufe durch professionelle Software erweitert und wird deutlich vielschichtiger. Die Konzeption der Bildungslandschaft wird komplexer. Digitale Tools und Anwendungen bewegen sich nun auf einem anderen Level und bereiten die Schülerschaft konkret auf die Arbeitswelt vor. Schülerinnen und Schüler lernen jetzt zum Beispiel SAP, DATEV und LEXWARE.
Es kann möglicherweise sinnvoll für die Schülerschaft sein, mehr über die DATA Education und Coding im Rahmen des Schulprogramms zu erfahren. An einigen Berufsschulen werden die Grundlagen von JAVA SCRIPT, Python und Adobe unabhängig von der beruflichen Richtung als Allgemeinwissen unterrichtet.
Die Berufsbildung kann mit dem Einsatz von professionellen digitalen Plattformen und Tools gefördert werden. Spannende Ideen und Bereicherungen für den Unterricht könnten, entsprechend dem Fachprofil, 3D-Drucker, KI-Produkte, selbstgebaute oder selbst einprogrammierte Maschinen sein.
Damit sind Klassenzimmer für den zukunftsfähigen Unterricht gut ausgestattet. Doch allein mit der digitalen Infrastruktur und Geräten ist es nicht getan. Die intelligente Schule basiert auf drei Säulen:
Damit digitale Medien von Lehrkräften auch sinnvoll eingesetzt werden können, muss eine laufende Weiterbildung auf dem Plan stehen. Hier kommt die kostenfreie Lehrkräftefortbildung "INTEL® Skills for Innovation" ins Spiel.
Denn die Umsetzung eines digitalen Klassenzimmers gestaltet sich oft schwierig. Zwar sind viele Schulleitungen und Schulträger hochmotiviert, doch es reicht nicht, Geräte einzukaufen und zu verteilen. Gefragt ist ein ganzheitliches Konzept, das alle drei Säulen berücksichtigt. Der education campus bietet mit seinem Netzwerk und Partnern das perfekte Umfeld dafür. Für jede Fragestellung und Herausforderung bieten wir den richtigen Ansprechpartner.